Marcel Brenner: «Supersport-WM-Rennen sind ein Überlebenskampf»

Marcel Brenner: «Supersport-WM-Rennen sind ein Überlebenskampf»

FIM Supersport World Championship

Donington Park (Castle Donington, Grossbritannien), Sonntag, 14. Juli 2024

 

Der Kawasaki-Pilot zieht eine positive Donington-Bilanz, auch wenn die Ergebnislisten einen anderen Eindruck erwecken.

 

Nicht alles lief glatt für den ehrgeizigen Marcel Brenner am Sonntag im zweiten Rennen des Wochenendes in Mittelengland. Bei trockenen Bedingungen am Nachmittag hatte der 26-jährige Schweizer erneut nicht nur mit einigen technischen Tücken, sondern auch mit der ruppigen Gangart einiger Konkurrenten zu kämpfen. Bereits in der zweiten Runde musste das Rennen wegen eines Massensturzes, den Brenner aus nächster Nähe miterlebte, abgebrochen werden.

 

Unmittelbar nach Rennende begann auf der Traditionsrennstrecke Donington Park ein hektisches Zusammenpacken, denn das gesamte Fahrerlager muss weiter nach Tschechien reisen, wo am kommenden Wochenende im Autodrom Most der sechste Lauf der laufenden Saison ausgetragen wird.

 

#25 Marcel BRENNER

VIAMO Racing by MTM, Kawasaki ZX-6R

Startplatz 15 / Rennen 2: P21

 

«Es ist schade, dass es am Ende keine Punkte gab, denn das war definitiv unser Ziel für Donington. Dennoch verlief das Wochenende erfreulich, weil wir im Vergleich zu Misano wieder zu unserer normalen Pace zurückgefunden haben. Ich glaube nicht, dass es richtig wäre zu sagen, dass wir im Moment

 

besser sein könnten. Deshalb haben wir mit Platz 15 in der Superpole auch ganz gut abgeschnitten. Das war eine vielversprechende Ausgangsposition, von der aus viel möglich gewesen wäre. Aber die Klasse ist brutal hart umkämpft, das Feld liegt sehr eng beieinander und leider hatten wir in beiden Rennen grössere Probleme als erwartet. Wie hart es in der Supersport-Weltmeisterschaft zugeht, kann man an den vielen Reifenspuren auf meiner Lederkombi erkennen. Die Jungs überholen, wo sie nur können. Das ist wirklich krass. Deshalb musste ich schon sehr früh im Rennen ins Kiesbett. Als ich eine halbe Runde später einen oder zwei Fahrer überholt hatte, gab es einen Unfall in der Schikane, bei dem sich zwei oder drei Fahrer gegenseitig abräumten. Der aufgewirbelte Kies wirbelte eine riesige Staubwolke auf. Davon landete einiges auf der Strecke und einige andere Fahrer zu Fall brachte. Zum Glück habe ich es rechtzeitig gesehen.  Also habe ich das Motorrad wieder aufgerichtet und bin ins Kiesbett gedonnert. Aber ich musste durch die Staubwolke fahren. Aber das war ein Blindflug, denn als ich durch war, stand John McPhee nicht einmal einen halben Meter links von mir vom Boden auf und sein Motorrad lag rechts von mir. Es war ein grosses Glück, dass ich ihn nicht getroffen habe. Das hätte böse enden können. Nach dem Restart war es wie gestern ein reiner Überlebenskampf wegen der vielen harten Überholmanöver.»

 

«Abgesehen von dem, was heute im Rennen passiert ist, konnten wir auch das Setup weiterentwickeln und einige Dinge verbessern. Aber es braucht immer noch Zeit und jeden Tag viele Runden, um das Gesamtpaket zu verbessern. In Most sollten wir einen kleinen Vorteil haben, weil wir dort schon vor ein paar Wochen waren. Die Erfahrungen und Erkenntnisse, die wir damals gewonnen haben, werden uns sicherlich helfen, weitere Fortschritte zu machen. Trotzdem, um sicher in die Punkteränge zu fahren, fehlt uns im Moment aber noch etwa eine halbe Sekunde. Aber wir wissen, wo wir die Zeit verlieren, und wir wissen, wo unsere Baustellen sind. Die müssen wir so schnell wie möglich beseitigen. Deshalb müssen wir motiviert bleiben und weiter auf Hochtouren arbeiten. Es gibt derzeit mehrere Beispiele in dieser Serie, die sehr deutlich zeigen, dass es schwierig ist, sein Potenzial zu erreichen, wenn etwas nicht stimmt. Mein Team und ich sind uns unserer Situation bewusst, vor allem, was das Material betrifft. Wir werden also weiter hart arbeiten und versuchen, jedes Mal das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen. Ich freue mich schon auf das Rennen, wenn alles gut läuft. Das wird der allgemeinen Motivation einen weiteren Schub geben.»